Die Mittelamerikatour beginnt gut, Flieger nicht abgestürzt, Gepäck vollständig angekommen, alle Einreiseformalitäten schnell und problemlos erledigt. Unsere AirB&B Gastgeberin Annette holt uns vom Flughafen ab und wir fahren vom Flughafen Cancun nach Puerto Morelos in ihre schöne Unterkunft. Am nächsten Morgen beim Aufbau der Räder musste ich dann leider feststellen, dass die hydraulische Bremse an meinem Ice Trike beim Flug etwas abbekommen hat, leider vor Ort nicht zu reparieren. Das hat man davon, wenn man sich an seine eigenen Ratschläge nicht hält. “ Nimm nur Systeme mit auf Reise, bei denen die Chance besteht, diese unterwegs zu reparieren oder zu ersetzen”. Eine hydraulische Scheibenbremse zählt definitiv nicht dazu. Das ICE-Sprint kann man auch mit einer Bremse vorn noch ziemlich gut fahren, aber wir wollen auch noch ins Hochland von Guatemala. Ein Kollege in Playa del Carmen, in der Calle 30 kann helfen, er hat zwei mechanische Scheibenbremsen von Shimano. Mehr als ich erhofft hatte und wahrscheinlich auch die einzigsten auf Yukatan, die fünf Läden vorher haben nur mit dem Kopf gechüttelt. Nochmal Glück gehabt! Jetzt hatten wir noch einen Tag Zeit, um uns entspannt in Puerto Morelos auf die Tour einzustimmen.
Weiter geht es auf den Trikes nach Playa del Carmen, ca. 35 km auf der Autobahn. Nicht gerade ein Vergnügen bei mind. 30 Grad, aber es gibt einen brauchbaren Seitenstreifen und die Autofahrer sind recht rücksichtsvoll. Wir sind Berliner “Rad” Verkehrsverhältnisse gewöhnt und damit verglichen läuft hier alles sehr relaxt. In Playa del Carmen angekommen, geht es gleich zur Busstation. Die Trikes lassen sich zum Glück falten und den Busfahrer konnten wir davon überzeugen, dass die beiden Trikes + Gepäck doch in das eine freie Gepäckfach passen.
Mit der ADO Busgesellschaft, vor zwei Jahren, die nur unwesentlich teurer als die Mayab ist, gab es solche Diskussionen nicht und wir mussten auch nicht zusätzlich für die Räder bezahlen. Egal, wir sind gut in Chetumal angekommen. Die Strecke nach Chetumal hatten wir vor zwei Jahren schon einmal mit den Trikes gemacht. In der Landeshauptstadt von Quintana Roo angekommen, empfängt uns schon auf der Trikefahrt zum Hotel eine schöne Weihnachtsstimmung. Im Kulturzentrum proben Schüler öffentlich die Nussknacker Suite von Tschaikowski. Auf dem Platz vor dem Rathaus ist eine Bühne aufgebaut, auf der Kindergartengruppen und Schüler ihre Programme darbieten. Ringsherum sind viele Stände aufgebaut , die verschiedene typische Spezialitäten anbieten.
Nicht weit von Chetumal erwartet uns der Grenzübertritt nach Belize. Mexikanische Touristenkarte abgeben, Ausreisegebühr zahlen, Stempel bekommen, Einreiseformulare ausfüllen, Stempel bekommen. Netter Talk mit den Grenzern,” nice Bikes”, woher und wohin. Ungläubige Frage “mit den Bikes durch Belize und Guatemala ? , yes, o.k!
Wir haben es geschafft, wir sind in Belize. Unser erstes Ziel ist Corozal. Ein kleines Städtchen am Meer.
In Corazal schaffen wir noch das Wassertaxi, was uns und die Räder in die schöne verschlafene Gemeinde Sarteneja bringt, ein kleines karibisches Paradies. Am nächsten Tag erkunden wir mit den Trikes die Umgebung, die traumhafte Mangrovenküste und das “Shipstern Nature Reserve”.
“Shipstern Nature Reserve”
Die Schmetterlings-Zuchtstation ist wegen Umbau leider gerade geschlossen. Man kann aber verschieden lange Trails durch den Dschungel erkunden. Von einem hohen Aussichtsturm hat man einen phantastischen Ausblick auf den “Yucatan Dry Forest”,ein spezielles Ökosystem, das man nur auf Yucatan und hier in Belize findet. Unter den vielen Baumarten fällt der “Tourist Tree” auf, dessen rote Rinde sich schält wie die Haut der Touristen nach dem Sonnenbrand.
Am Abend noch bis zwölf an der Website gebastelt, es gibt nicht immer so einen gemütlichen Platz , wie hier in der Gemeinschaftsküche. Am nächsten Morgen verlassen wir das Backpackers Paradise in Richtung Orange Walk. Auf staubiger Piste mit vielen Steinen und wenig Schatten fahren wir erst am Shipstern Nationalpark entlang, später durch hohe Zuckerrohrplantagen, ein See bringt angenehme Erfrischung. Mit Zuckerrohr beladene Trucks überholen uns, ein Fahrer wirft uns ein paar Zuckerrohrstangen herunter. Wenn das harte Rohr erst einmal geöffnet ist, lässt sich der süße Saft aus den Fasern kauen, köstlich. An der Haltestelle der Mennonitensiedlung Little Belize wissen wir, wir sind richtig, WE DO IT.
Orange Walk empfängt uns mit einem Autoschrottplatz und macht erst einmal einen ziemlich toten Eindruck, es ist Sonntag. Wir finden aber noch ein sehr schönes Plätzchen am New River, ein kleines Hotel mit Bar, dessen Besitzer sich für den Schutz der Krokodile einsetzt, die im New River leben. Am nächsten Morgen, nach einem guten Frühstück, Kaffee, Rührei mit Toast und Marie Sharp’s, alle Geschäfte sind offen, die Stadt lebt, es ist Montag. Wir verlassen zufrieden Orange Walk.
MARIE SHARP’S ist eine leckere Soßenmarke, die auf keinem Speisetisch in Belize fehlen darf. Es gibt sie von mild über hot bis zum comatose heat level. Letztere haben wir noch nicht getestet, die Tour soll ja noch weiter gehen.
Unser nächster Stopp ist Crooked Tree,gelegen in einer geschützten Lagunen-Landschaft,die besonders zur Vogelbeobachtung einlädt. Beim Zeltaufbau überrascht uns ein heftiger Regenschauer. Danach nehmen wir noch ein Bad in der warmen Lagune.
Zurück auf dem Northern Highway geht es weiter in Richtung Belize Zoo. Zwischendurch versorgen wir uns an einem Straßenstand mit Gemüse für den Abend und schwatzen ein bisschen mit Isabel, der netten Verkäuferin. Der Straßenbelag ist ziemlich schlecht, grobe Steine bohren sich durch den Asphalt, entsprechend anstrengend ist die Fahrt, wir kommen nur langsam voran. Es gibt keinen Seitenstreifen, der Verkehr wird immer stärker, die Autos rasen und überholen manchmal ziemlich riskant. Wir hoffen mit unseren orangen Wimpeln gesehen zu werden, beobachten den Verkehr hinter und neben uns und einige Male weichen wir schnell auf das Gras neben der Straße aus. Als wir unsere nächste Unterkunft, das Tropical Education Center, dicht am Belize Zoo, erreichen, sind wir ziemlich geschafft, werden aber mit einer wunderschönen Anlage entschädigt. Man kann campen oder in Holzhütten schlafen und kleine Trails abwandern durch interessante Biotope. Wirklich Empfehlenswert!
Nationalsymbole in Belize Beard`s Tapir und Tukan.
Durch die Oak-Pine Savanna laufen wir eine Meile zum Zoo, der auf einheimische Tiere spezialisiert ist. Die Gehege sind zum Teil eher eingezäunte Landschaft und wir können, angenehm von Bäumen beschattet, die Tiere beobachten. Wirklich beeindruckend ist die Harpyie, die hier erfolgreich nachgezüchtet wird. Die Tiere werden den Besuchern mit kleinen individuellen Storys und Witz nahe gebracht. Den Jaguar in freier Wildbahn zu sehen, ist uns wohl nicht vergönnt, aber es gibt ihn hier und immerhin hat Belize 1984 das weltweit erste Jaguarschutzgebiet ausgewiesen. Die aktiven Spinnenaffen hangeln sich grazil durch die Bäume, und wenn sie ganz hoch in die Pinien klettern, kann man fast vergessen, dass man im Zoo ist. Dieser charmante kleine Zoo ist aber wahrscheinlich eher eine Ausnahme in Mittel-und Südamerika.
Im Zoo finden wir auch die AGOUTI’S, “Bush Rabbit’s”, wieder , die wir am Morgen bei uns vor dem Zelt beobachten konnten.
Unser nächstes Ziel ist San Ignacio, das Zentrum des Cayo-Distrikts. Das Gelände wird hügelig bis bergig. Eine Straßenwerbung verspricht 15% mehr Bier in der Flasche, das werden wir heute Abend brauchen. Ein gemütliches Guesthouse, die “Casa Blanca” wird unsere Weihnachtsresidenz. Im Ort treffen wir die deutschsprachige Trainerin einer Nachwuchs-Rennmanschaft, die vom berühmten Neujahrs-Radrennen,das in San Ignatio endet, schwärmt. Da sind wir aber leider schon weg.
Am 24.12. machen wir einen Ausflug zur Maya-Ruine XUNANTUNICH. Der Weg fängt mit einem anspruchsvollen Anstieg direkt aus der Stadt an und führt dann durch eine schöne Berglandschaft. Bevor es zur Anlage geht, müssen wir noch mit einer handgetriebenen Fähre übersetzen. XUNANTUNICH ist eine wirklich sehenswerte Ausgrabung mit beeindruckenden Reliefs.
Am Heiligabend gibt uns eine Schülerdemo zum Thema gesunde Ernährung noch das passende Motto für unsere weitere Reise mit. Unerwartet werden wir dann um Mitternacht durch lautes Feuerwerk geweckt. Der 25. Dezember wird in Belize und Guatemala durch laute Böller eingeleitet. Geknallt wurde schon den ganzen Tag, wir dachten aber, es seien die Silvestervorbereitungen. Am ersten Weihnachtsfeiertag sagen wir dann erstmal “Good-by San Ignacio, Good-by Belize!”
Die Grenze haben wir ohne Probleme überschritten, unsere Ausreisegebühr für Belize bezahlt, ein paar Quetzales getauscht. Die Straßen sind am Feiertag ziemlich leer, ab und zu knallt ein Böller direkt neben uns. Unterwegs werden wir an einem kleinem Verkaufsstand von den netten Besitzern zu einem Tamales eingeladen, dem besten in ganz Guatemala, wie die stolze Köchin sagt. Nach ein paar Stunden bergauf und bergab erreichen wir am Abend El Remate am Lago Peten Itza und landen gleich am Taco-Stand.
El Remate ist eine gute Basis um TIKAL zu besuchen , ein großartiges Zeremonialzentrum der Maya-Kultur. Eine riesige Ceiba, Symbol für die Unterwelt, die Erde und die Götterwelt der Maya, steht unweit des Eingangs. Wir durchstreifen die vom Dschungel umgebene, sehr beeindruckende Anlage und können auch Tukane, Spinnenaffen, und halbzahme Nasenbären beobachten.
Wir radeln ein Stück um den See nach Flores, hübsch und bunt auf einer Insel gelegen und durch eine Brücke mit Santa Elena und großem Shopping-Center verbunden. Alles voll auf Tourismus eingestellt. Hier trifft sich auch die Backpacker-Szene. Ganz schön zum Entspannen, aber lange hält es uns hier nicht. Sonne und plötzliche Wolkenbrüche wechseln sich ab. Da nehmen wir doch lieber ein Tuc-Tuc zur Bank, weil wir noch ein paar Quetzales brauchen. Die Bank wird schwer bewacht und Bert von oben bis unten abgetastet.
Motorräder trifft man viel häufiger als Fahrräder auf der Straße. Man kann ja auch ganze Familien damit bequem transportieren. Zwei Erwachsene und drei Kinder waren der Rekord. Wir fahren nach Sayaxche durch hügeliges Farmland. Plötzlich stehen wir im Stau, fahren an den Autos vorbei und stehen am Wasser. Die Info geben weder Karte noch Reiseführer her. Über den Rio Petexbactun kommen wir nur mit Fähre, die sich ordentlich gegen die Strömung legen muß. Sayaxche ist ein lebendiges Städtchen mit freundlichen Menschen.
Feiner Nieselregen, der Chipi Chipi, begleitet uns nach Raxhuja. Im Gebiet des Alta Verapaz fahren wir durch kleine Dörfer der Quiche-Maya. Das Schild Cafeteria läßt uns stoppen, allerdings muß der Kaffee erst beim Nachbarn geholt werden, derweil werden unsere Räder neugierig inspiziert. Wir entdecken eine Mini-Fahrradwerkstatt, klein, aber ordentlich ausgestattet. Die Berge kommen jetzt langsam näher und wir müssen auch schon ordentliche Anstiege bewältigen. Nach knapp 100km fallen wir im Hotel Cancuen ein und essen lecker Flußfisch Robala. Draußen fängt es sintflutartig zu regnen an.
Überall sieht man die ortstypischen Stoffe und Muster der Maya. Die Cortes (Röcke) der Frauen werden aus langen viereckigen Stoffen gewickelt und von einer Faja (Gürtel) zusammengehalten.
Es hat die Nacht durchgeregnet, aber nach dem Regen kommt auch wieder Sonne. Anfangs geht es gut voran, bis wir wieder einmal vor einer weggespülten Brücke stehen. Zum Glück gibt es eine nicht allzu lange Umleitung, breit genug für Trikes und große Trucks.Wir sind bei der Bevölkerung eines der beliebtesten Foto-und Filmmotive der letzten Tage und werden sicher mit vielen Freunden geteilt und landen entweder unter der Rubrik “Daumen hoch” oder “loco Gringo”.
Der Asphalt hört plötzlich im Nirgendwo auf und verwandelt sich in eine Geröllpiste. Meter für Meter kämpfen wir uns vorwärts, in der Hoffnung, es ist nur ein kurzes Stück. Dann ziehen auch noch dunkle Wolken auf und es fängt wieder an zu schütten. Auf dieser Piste kommt das Dreirad an seine Grenzen und wir sind kurz davor umzukehren. Zum Glück kommt ein Bus. Der Fahrer winkt erst ab, aber Einheimische überreden ihn dann doch, uns mitzunehmen. Bert wird noch in den Bus gequetscht. Das Gepäck und ich landen auf dem Dach. Da oben muß man sich verdammt gut festhalten, sonst macht man einen Abgang bei dem Gerumpel. Der Bus quält sich die Berge hoch, es krachen ständig Steine gegen den Fahrzeugboden und der Beifahrer guckt permanent, ob noch alles in Ordnung ist. Nach 4h und ca. 30km werden wir an der richtigen Kreuzung abgesetzt. Auf den letzten 11km Piste werden Fahrer und Rad auch nicht geschont, aber es geht fast nur bergab. In der Dunkelheit erreichen wir endlich Lanquin.
Der Silvestermorgen begrüßt uns mit Sonnenschein und einem wunderschönem Bergblick von der Hotelterasse. Wir fühlen uns wohl im lokalen Hotel Rabin Itzam mit vielen einheimischen Gästen, auch wenn es nur Gemeinschafts-Banjos gibt. Am Tag unternehmen wir einen Ausflug nach Semuc Champey am Rio Cahabon. Wir wandern zum Mirador, genießen die Aussicht und nehmen nach dem rutschigen Abstieg ein erfrischendes Bad in den wassergefüllten natürlichen Kalksteinbecken. Das neue Jahr wird in Lanquin mit lautem Feuerwerk begrüßt. Auch von uns ein ”Feliz Nuevo Ano” an alle.
Am Neujahrsmorgen haben wir keine Lust die steile Piste wieder nach oben zu fahren und nehmen deshalb gleich einen Transfer nach Coban. Außerdem können wir dann ausschlafen und in Ruhe frühstücken.
In Coban genießen wir die freundliche Stimmung des Neujahrstages und lassen den Tag mit einem Spaziergang zum Calvario ausklingen. Wir sprechen mit Einheimischen über den Straßenzustand unserer weiteren Strecke und entschließen uns, auch den nächsten Tag einen Minibus zu nehmen, bevor es dann auf drei Rädern weiter geht.
Fahren mit dem Minibus heißt keine Scheu vor Körperkontakt, denn es geht immer noch einer rein !
Nachmittags in Uspantan angekommen, ist es schon ziemlich kalt. Der Eisverkäufer wartet trotzdem geduldig auf Kundschaft. Wir starten früh im Nebel mit schöner Aussicht und einem heftigen Anstieg, der sich bis über den Mittag zieht. Zum Schluß geht es kilometerweit in steilen Serpentinen nach Sacapulas hinunter.
In Sacapulas ist die Brücke am Ende gesperrt, weil gerade eine Rohrleitung umständlich unter der Brücke herübergezogen wird. Es gibt sicher einfachere technische Lösungen, aber mit dieser Methode haben mehr Leute Arbeit und ganz offensichtlich ihren Spaß. Eine hightech- Lösung braucht hier offensichtlich niemand.
In dieser Region werden die Häuser mit sehr großen luftgetrockneten Lehmziegeln gebaut.
Viva! Genau 2000 Höhenmeter. Zeit für eine kurze Rast, dann geht es weiter bergauf.
Den leckeren Mojarra haben wir uns heute wirklich verdient
Knapp 50km, 1540 Höhenmeter, steile Anstiege, Umleitungen, wechselnde Straßenverhältnisse. Die Strecke nach Santa Cruz del Quiche, der Hauptstadt der Quiche-Region, hat es wirklich in sich. Erst fahren wir ein Stück am Fluß Chixoy entlang und durch ein trockenes Tal mit Sukkulenten und Palmen, weil der Regen in den Cuchumatanes-Bergen hängenbleibt. An diesem Tag müssen wir jedenfalls eine ganze Menge Staub schlucken, besonders bei Begegnungen mit dicken Brummis.
Unser nächstes Ziel ist Chichicastenango. Wieder geht es erst steil ins Tal und danach steil bergauf. Bei einer kurzen Verschnaufpause treffen wir auf Alberto. Er hat uns im Canal 7 gesehen und ist schwer begeistert von unseren Rädern. Offensichtlich wurden wir unbemerkt gefilmt, wahrscheinlich aus irgendeinem Auto. Alberto ist Grundschullehrer und gehört zu den Ixchil-Maya. Er versucht, uns noch ein paar Brocken in seiner Sprache beizubringen, aber irgendwie bleibt nichts so richtig hängen.
In Chichicastenango ist gerade großer Markt, der vor allem für seine große Auswahl an farbenfrohen Decken und Stoffen berühmt ist, aber auch sonst allerlei bietet. So bummeln wir den ganzen Tag herum und erstehen eine von den typischen Masken, die bei den rituellen und festlichen Umzügen getragen werden. Auf den heiligen Stufen der Kirche Santo Tomas kaufen Indigenas Blumen, die sie betend als Opfergabe in der Kirche ablegen und Kerzen anzünden, die je nach Farbe eine spezielle Bedeutung haben. Alte Bräuche und katholischer Glaube mischen sich hier auf natürliche Weise.
Vom Los Encuentros, einem von zwei großen Straßendrehkreuzen in Guatemala geht es in alle Richtungen des Landes und wir wollen hinunter zum Atitlansee nach Panajachel. Fasziniert schauen wir kurz dem quirligen Treiben der ankommenden und abfahrenden Busse zu. Dann geht es nur noch bergab, davon ein paar Kilometer auf der Transamerikana. Kurzer Zwischenstopp in Solola, wo gleich die besonders bunten Trachten der Atitlanos auffallen.Heute identifizieren sich die Maya mit ihren Trachten, eingeführt wurden sie aber ursprünglich von den Spaniern, um die einzelnen Dörfer unterscheiden zu können.
Der Ausblick vom Hotel auf die Vulkane ist grandios und am Wochenende ist fast Volksfeststimmung mit Picknick,Baden und Bootsausflügen. Berts Stimmung trübt sich kurzfristig, als bei einer Hundestreiterei nicht der Rivale sondern seine Wade das Ziel eines kräftigen Hundebisses wird. Drei tiefe Löcher in der Wade, Blut fließt, also erst mal schnell zur Farmacia Wasserstoffperoxid und vorsichtshalber Antibiotika kaufen. Wir staunen nicht schlecht, als wir später feststellen, daß die Vaude-Fahrradhose keine Löcher hat. Sie hilft offensichtlich nicht nur gegen UV-Strahlen und Moskitos.
Auch mit Bert’s angebissener Wade wollen wir den Vulkan San Pedro, knapp über 3000m, besteigen und setzen mit dem Boot nach San Pedro über. Die Bootsfahrt ist nicht so gemütlich wie gedacht, die Bandscheiben jubeln bei jedem Schlag aufs Wasser. Der Aufstieg ist echt anstrengend, ca. 1200 Hm, aber der Blick auf den Atitlansee und die Nachbarvulkane ist Entschädigung genug. Am Fuß des Vulkans wird von einer Kooperative Kaffee ökologisch angebaut. Nach dem Abstieg genießen wir eine Tasse davon im Ort. Unser Fazit: Der beste Kaffee, den wir bis jetzt in Guatemala getrunken haben.
Nächste Station ist die kolonial geprägte Stadt Antigua, Weltkulturerbe und umgeben von Vulkanen. Gegründet 1543 war es einst Verwaltungssitz der Provinzen Costa Rica, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Guatemala. Geistiges und kulturelles Zentrum, über 50 Kirchen in der Stadt, immer wieder aufgebaut nach Erdbeben , bis das Erdbeben von 1773 alles in Schutt und Asche legte und Antigua seine Bedeutung als Amtssitz verlor. Heute ist Antigua von in- und ausländischen Besuchern, Touristen und Sprachschülern geprägt. Indigenas bieten auf den Straßen ihre Waren an. Es gibt noble Restaurant, Galerien und unglaublich viele Konditoreien. In Antigua treffen Wohlstand und Armut heftig aufeinander.
Touristen lassen sich vergnügt von Kindern die Schuhe putzen. Kinderarbeit ist wirklich ein ernsthaftes Problem in Guatemala. Wir sehen sie häufig hart auf den Feldern arbeiten, als Straßenverkäufer und Schuhputzer, oder beim Tragen schwerer Feuerholzstapel .
Beim Umherstreifen entdecken wir ständig neue Details und Aussichten. Wir beobachten den aktiven Vulkan Fuego, von dem oft Dampfwolken in den Himmel schießen und den zweigipfligen Vulkan Acatenango. Da wollen wir rauf! Da oben ist bestimmt auch die Luft besser. Der Smog, der in den Gassen hängt, nervt etwas.
Früh werden wir von Guilmer vom Hotel abgeholt. Räder und Gepäck sind untergestellt. Verpflegung und Zelt etc. wird gestellt. Wasser und warme Sachen bringen wir selbst mit. Rucksäcke, Stöcke und eine zusätzliche warme Jacke für Frostbeule Christiane können wir günstig mieten. Jeder trägt sein komplettes Equipment inklusive Zelt allein hoch. Es geht steil am Einstieg hoch. Acatenango, wir kommen!
Erst geht es durch steile Hangfelder mit Mais und Blumen,dann durch nebelfeuchten Regenwald und Pinienwald. Volle Vegetation, auch noch über 3500m. Unsere lokalen Guides Fidel und Abel, teilen die Tour gut ein mit ausreichend Pausen. Jeder kann sein eigenes Tempo laufen. Mit uns gehen Thomas aus Kanada, Yumi aus Australien, Lauren aus Mallorca und Paula aus Polen. Unterwegs erfahren wir, daß drei Tage zuvor sechs junge Leute aus Guatemala erfroren sind, nach einem Temperatursturz auf -15 C. Kurze Schrecksekunde, aber wir vertrauen unseren Guides, die im Zweifelsfall abbrechen würden. Außerdem waren die Leute wohl ohne Guide und Ausrüstung unterwegs. Nachmittags kommen wir erschöpft im Basislager an. Fidel und Abel machen gleich ein Feuer an und bauen die Zelte auf. Danke! Der Fuego, gerade sehr aktiv, speit mit lautem Donnern Lavabrocken aus, aber erst in der Dunkelheit kann man die Lava richtig sehen. Wir sitzen am Feuer mit Spaghetti und Kakao und können uns gar nicht sattsehen. Auch Fidel und Abel rufen jedesmal begeistert ”Fuego”, obwohl sie schon so oft hier oben waren.
In der Nacht hören wir heftige Eruptionen und auf einmal wackelt die Erde unter unserem Zelt. Ein kleines Erdbeben schüttelt uns durch, ein ungutes Gefühl, denn unser Zelt steht unterm Steilhang. 3:30 Uhr werden wir geweckt, damit wir es bis zum Sonnenaufgang auf den Gipfel schaffen. Die Nacht war eiskalt, wir haben kaum geschlafen. Total erschöpft, nach einem anstrengenden Anstieg über steile, rutschige Lavafelder erreichen wir pünktlich den Gipfel (3976m). Hier oben weht ein eiskalter Wind. Trotz Kälte und Erschöpfung, wir sind glücklich, der Ausblick ist grandios. Die Sonne geht auf einer Seite auf, der Mond auf der anderen unter.
Wir rutschen durch die Lava zum Basislager zurück, noch ein ordentliches Frühstück und dann Sachen packen.
Der Abstieg ist teilweise sehr steil und rutschig. Paula stürzt heftig und verletzt sich am Fuß, weiterlaufen unmöglich. Guilmer kommt mit einem Helfer hochgerannt und trägt Paula die restlichen Kilometer bergab. Das Fernsehen ist auch vor Ort, allerdings wegen der tragischen Ereignisse vor drei Tagen. Im Haus von Guilmer gibt es noch eine Erstversorgung. Tolles Team, lokal und sozial engagiert,unsere Empfehlung: sologui5630@gmail.com oder +502 41692292 whatsapp.
Das Biotopo Quetzal, ein Schutzgebiet für den Nationalvogel Quetzal nahe Purulha ist unser nächstes Ziel. In “Ranchitos del Quetzal” haben wir noch das letzte Zimmer bekommen. Es gibt hier eine kleine Forschungsstation für endemische Orchideen. Der Regenwald empfängt uns mit Regen. Es ist aber trotzdem faszinierend durch den tropfenden und dampfenden Dschungel zu laufen. Bei heißer Schokolade trocknen wir wieder. Am Morgen werden wir früh geweckt, eine engagierte Mitarbeiterin klopft an unsere Tür und ruft Quetzal, Quetzal, rapido.
Wir können im Laufe des Vormittags mehrere Vögel gut mit dem Fernglas beobachten und sogar ein Belegfoto machen mit einer normalen Kamera. Wir unternehmen noch eine Wanderung im benachbarten Naturschutzgebiet, auf einem grandiosen Wanderweg durch den Regenwald mit Riesenfarnen und gewaltigen Bäumen, darunter auch große Brut und Nahrungsbäume des Quetzal.
Wir verlassen das Biotopo Quetzal in Richtung Izabal See. Zuerst geht es bergab auf schönster Asphaltstraße, durch schöne Landschaften, ab der Kreuzung San Julian dann Beton, der plötzlich in eine anstrengende Piste übergeht. Die Berglandschaft bleibt sehr schön, der Nieselregen leider auch. Kurz vor Tucuru finden wir ein Balneario mit Cabanas. Wir bleiben hier und erfrischen uns beim Einbruch der Dämmerung von den Strapazen der Steinpiste. Wir sind die einzigen Badegäste.
Am nächsten Morgen machen wir in Tucuru halt, um Wasser zu tanken und Tamales zum Frühstück zu kaufen. Die Leute sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Wir sind mit unseren Trikes offensichtlich die Attraktion des Tages, des Monats oder des Jahres. So viel Begeisterung hatten wir in Guatemala noch nicht erlebt, wir fühlen uns fast wie in Afrika. Als wir Tucuru mit Frühstückstamales und Wasser verlassen verabschiedet uns die ganze Stadt mit Jubel.
Unterwegs gibt es immer mal wieder einen kleinen Stand mit der aktuellen Ernte und Erfrischungsgetränken. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen, die Piste ist staubig, die Sonne brennt, da sind eine saftige Ananas und Wassermelone genau das Richtige.
Während Christiane einkauft, unterhalte ich mich mit einem Landarbeiter. Er ist sehr stolz darauf an der Hängebrücke die über den Fluß zu seinem Dorf führt, mitgebaut zu haben. Wir fahren weiter am Rio Polochic nach El Estor am Lago Izabal, mit Zwischenstation in Teleman.
In El Estor übernachten wir in einem schlichten, stilvollem Holzhaus aus dem 18. Jahrhundert mit Seeblick. Bei Agua Caliente mieten wir eine Cabana direkt am See und springen auch gleich rein. Nicht weit vom Ort gibt es heiße Wasserfälle, wie der Ortsnahme schon verrät, unter denen wir uns den restlichen Nachmittag vergnügen.
Auf dem Weg zum Ort Rio Dulce geht es zügig voran. Eine große Brücke verbindet die durch den Fluß geteilte Stadt. Wir erreichen noch rechtzeitig das Boot nach Livingstone. Es bleibt noch Zeit für eine leckere Suppe in einer Straßenküche und einen Kaffee. Livingstone, eine Garifuna-Stadt, ist nur über den Rio Dulce und das Meer zu erreichen. Der “süße Fluß” ist von dichtem Urwald gesäumt, und beim Absetzen von Passagieren bekommen wir auch Einblicke in die Seitenarme und das Leben am Fluß. In Livingstone empfangen uns gleich junge Garifuna und bieten uns ihre Hilfe an.
Livingstones Budget-Unterkünfte sind ziemlich ausgebucht und so landen wir im Hotel Henry Berrisford. Das Haus hat schon bessere Tage gesehen,aber es bietet, außer morbidem Charme, Zimmer mit Ausblick und Pool. Mit den Handtüchern wird uns ein kleiner handgeschriebener Speisekartenzettel gereicht. Ein Restaurant gab es wohl mal, aber ein schnell auf den Bootssteg gestellter Tisch tut`s auch. Dafür gibt es eine große Portion Tapado, Fisch mit Kochbanane in Kokossosse. Hhmm, lecker!
Im selbstgestalteten Kulturzentrum treffen wir den abessinischen Löwen wieder, Äthopien läßt grüßen. Bei einer Garifuna-Trommelsession setzen wir unsere letzten Quetzales in einen Drink um und sagen ”Goodby Guatemala”
Am frühen Morgen schippern wir durch`s karibische Meer und landen eine Stunde später in Punta Gorda, Belize. Wir genießen erstmal einen Kaffee mit Meerblick, plaudern ein wenig mit der Bedienung, niemand hat es eilig. Dann radeln wir zur Sun Creek Lodge. Hier haben sich Marisa und Thomas aus Deutschland ein kleines Paradies im wundervollen District Toledo geschaffen. Wir erfahren viel Interessantes über Land und Leute und den Bau von Palapas. Ein extra Sternchen gibt es für die super Tortillas zum Frühstück.
Als Gast wird man nach kurzer Begrüßung von den Hunden adoptiert und bewacht. Uns zieht es gleich mit Fernglas zu blühenden Bäumen, die massenhaft Kolibris anziehen. Die Luft sirrt regelrecht. Faszinierend!
Viele Belizianer sind fahrradbegeistert, nirgendwo hören wir so oft “cool bikes”. Die Beachbikes sind der Klassiker.Die Rennrad-Teams sind natürlich mit modernem Equipment ausgestattet.
Auf dem Southern Highway weisen Schilder auf Mennoniten hin und tatsächlich kreuzen sich unsere Wege am Abzweig nach Indian Creek. Aaron spricht altdeutsch mit Bert. Vor 18 Jahren kam er mit seinem Vater aus Bolivien und lebt wie seine Vorfahren ohne die modernen Errungenschaften unserer Zeit. Überall prangen hier die 10+1 Gebote an den Häusern, beides importiert aus den Staaten. Religion spielt eine bedeutende Rolle in Belize. Neben der katholischen Kirche gibt es zahlreiche evangelikale Glaubens- gemeinschaften und die Mennoniten.
Wir folgen weiter dem Southern Highway und kommen nach einem Zwischenstopp in Independence endlich in Hopkins an. Hopkins ist ein langgestreckter Ort am Meer und ideal, wenn man ruhig in die Garifuna-Kultur eintauchen will. Die Leute hier sind mega-entspannt, jeder grüßt auf der Straße. Im Dunklen hört man immer wieder ein ”good night”. Unsere Gastgeberin Birgit von den Abacus-Cabanas spricht von einer großen Familie. Etliche Aussteiger haben sich hier dauerhaft niedergelassen. Wir machen einen Schnorchelausflug mit Marley. Das bunte Leben im Riff ist einfach wundervoll. Wir schwimmen eine Weile mit einem Rochen, der im Sandboden nach Nahrung sucht. Später sehen wir auch noch Delfine. Einen Abend besuchen wir eine Garifuna-Trommel-Session am Strand mit Meeresrauschen, Sternenhimmel und kühlem Bier. Das Leben kann so einfach und schön sein. Nach ein paar Tagen müssen wir dann weiter, sonst fahren wir so weit runter, daß wir den Hintern nicht mehr auf`s Rad kriegen.
Wir verabschieden uns von Clayton, dem guten Geist der Abacus-Cabanas und den netten Gesprächen mit ihm.
Der Hummingbird Highway stand fest auf unserer ToDo-Liste. Er verbindet die Küste mit der Hauptstadt Belmopan und windet sich durch eine zauberhafte Hügellandschaft mit Dschungel, Zitrusplantagen und kleinen Dörfern. Auf halber Strecke machen wir Stopp in der Hummingbird Lodge. Sie wird mit Solarenergie betrieben. Robert, ein Amerikaner, beseitigt noch die letzten Sturmschäden. Viele Bäume mussten neu gepflanzt werden. Lakonisch sagt er, letztes Jahr hatten wir Hurrikan Iris, jetzt haben wir auch noch Trump.
Ein Wanderweg führt uns zu einer 3-stufigen Kaskade, ein Dschungel-Pool für uns ganz allein. Das von einem Creek umgebene Gelände der Lodge verwandelt sich in der Abenddämmerung in ein Meer aus Glühwürmchen, bevor sich nachts ein Wahnsinns-Sternenhimmel zeigt. Robert hat sich ein schönes Fleckchen Erde ausgesucht.
Ein Stück weiter überrascht uns eine kleine Farm mit dem Verkauf von selbstgemachtem Eis, Frischkäse und Kefir in exotischen Geschmacksrichtungen. Da können wir nicht einfach vorbeifahren.
Auf unserem Weg kommen wir direkt am Blue Hole National Park vorbei. In der Herman`s Cave wandern wir ein paar hundert Meter an einem unterirdischen Fluß entlang. Danach erfrischen wir uns noch kurz im Blue Hole, wo aus der Tiefe ein Fluß an die Oberfläche kommt, ein seltenes Naturschauspiel.
Im Monkey Bay Wildlife Sanctuary wohnt man ein bißchen wie in einer Feldstation. Zum Essen wird eine Glocke geläutet. Wir schlafen direkt neben der Bibliothek, schmökern die halbe Nacht in Büchern. Das Schutzgebiet zieht sich von der Savanne durch den Dschungel bis zum Sibun River. Wir haben viel Glück und sehen Nasenbären, Brüllaffen, Papageien, Schwalme, riesige Schmetterlinge und zum ersten Mal auch kleine Schlangen, die aus einer Erdgrube hervorkommen.
Ungern verlassen wir die spannende Bibliothek, aber die Dreiräder wollen wieder auf die Straße. Außerdem müssen wir eine Bank in Belize finden, die unsere Kreditkarte akzeptiert. Nur bei der Atlantisbank funktioniert sie dann problemlos. Am Sonntag sind wir nicht allein auf der Straße. Ein riesiger Pulk von Radrennfahrern mit Begleitfahrzeugen zieht an uns vorbei. Ganz offensichtlich sind auch viele Freizeitfahrer dabei, die hier ein lockeres Sonntagsrennen fahren. Wir geben ein bisschen Gas und können sogar ein ganzes Stück mithalten, bis wir sie ziehen lassen.
Unser Weg führt direkt vorbei am Zentralgefängnis von Belize. In einem Shop werden Handarbeiten von Insassen verkauft. Ich schaue mal neugierig rein. Wayne freut sich über Kundschaft, führt mich durch den Shop und erzählt auch seine Geschichte. Noch 9 von 14 Jahren muß er absitzen, wegen Mordes. Er hat den Mörder seiner Tochter getötet. Ich kaufe ein Tapir aus Holz, während Bert draußen wartet. Ein Gefängnismitarbeiter stoppt sein Auto, sagt zu ihm, daß er die Räder mit Gepäck ruhig stehen lassen kann “ Das ist der sicherste Ort in ganz Belize”.
Noch einmal übernachten wir in Crooked Tree. Die Unterkünfte sind in dieser Gegend rar gesät. Diesmal nehmen wir die Sun Bird Lodge. Die großen Vogelschwärme sind zwar noch nicht da, aber wir können trotzdem Limpkins und viele andere Vögel beobachten. Wir wollen gleich ins Wasser und bekommen den Tip, daß Duschen vielleicht gesünder wäre, weil es Krokodile in der Lagune gibt und erst morgens eins bis in den großen Gartenteich geschwommen ist. Schluck! Die Info gab`s beim ersten Stopp nicht. Nachträglich erscheint der Badespaß doch in einem anderen Licht.
Im Norden von Belize treffen wir wieder auf Zuckerrohr. Es wird in großen Mengen auf der Straße oder mit Schleppern auf den Flüssen zu den Fabriken gefahren, in deren Nähe ein Geruch nach verbranntem Zucker hängt. In Corozal essen wir noch einmal Chicken Stew, typisches Belizian Food. Dann geht`s weiter zur Grenze nach Mexiko. Dort gibt es eine Freihandels-zone mit Hotel und Casino. Wir haben aber nichts zu setzen, die Reisekasse ist fast leer. Dann betreten wir wieder mexikanischen Boden.
Am Ende der Reise gönnen wir uns drei Tage am Meer in Puerto Morelos. Das Städtchen kann trotz des Massentourismus an der karibischen Küste Mexikos noch etwas von seinem Flair bewahren. Lesen, Baden, Fisch essen, das Treiben der Leute beobachten und natürlich Sonne, Sonne,Sonne.
In Puerto Morelos wird gerade der 19. Jahrestag des Nationalparks gefeiert, der die Mangrovensümpfe zwischen den Ortsteilen und das Riff vor der Küste schützt. Die großen Hotelkomplexe und der Massentourismus an der mexikanichen Riviera Maya sind nicht unproblematisch. An Info-Ständen mit Anschauungsobjekten werden Einheimische und Urlauber sensibilisiert für das empfindliche Ökosystem und seine wichtige Schutzfunktion für die Küste. Wir genießen noch eine Brise Karibik mit musikalischer Begleitung und sagen Adios bis zum nächsten Mal?